Kaum ließ Divya den Gedanken ausklingen, zuckte bereits ihr linkes Ohr. Wachsam öffnete die Waldwölfin wieder die Augen. Sie hatte etwas gehört.
Ohne sich vom Fleck zu begeben und nur die Fledermauslauscher ihre Arbeit machen lassend, konzentrierte sie sich auf die sachten Laute irgendwo in nächster Nähe zwischen den undurchsichtigen Gebüschen, die sie umrangen. Mit jeder Sekunde, die sie flach atmend vergehen ließ, wurde das Geraschel deutlicher. Näher und fassender.
Es war sicher kein kleines Tier, das Rascheln war zu prägnant, zu schwer. Auch kein Reh oder Hirsch. Dafür schienen die Schritte zu heranpirschend visiert. Was es auch war, es war groß; und es wollte zu ihr.
Gerade als Divya an das einzige dachte, worum es sich hätte handeln können, glaubte sie etwas Weißes zwischen dem Grün aufblitzen zu sehen. Pelz – schneeweißer Pelz. Schneeweißer Wolf.
"Komm raus", befahl die erdbraune Fähe plötzlich mit unerschütterlichen Ton. Noch konnte sie nicht sagen, wer sich hinter dem blütenhellen Fell verbarg – ob Freund oder Feind. Doch stellte sich die Heilerin auf das Widrigste ein.
[ Götterwald ─ Kairon ]